Wer löst den Auftrag "Erstelle eine Bucketlist für Salzburg" besser, ChatGPT - oder doch die Insiderin, die seit 22 Jahren in Salzburg lebt?
Festung Hohensalzburg, Mirabellgarten, Café Tomaselli: ChatGPT knallt alle fremdenführerbekannten Touri-Highlights auf einmal heraus, wenn man den Bot beauftragt, "7 Insider-Tipps für einen Salzburg-Trip" zusammenzustellen. Deshalb ersparen wir uns die 0815-Liste hier.
Jaja, Geduld, der Bot lernt noch. Und je öfter und präziser man fragt, desto besser werden die Antworten dieser Künstlichen Intelligenz mit der Zeit. Also lautet die nächste Frage, was es in Salzburg zu sehen gibt, wenn man nur zwei Stunden Zeit hat. Und schon wieder fällt Hohensalzburg als Tipp, dazu gesellen sich Getreidegasse und der Dom zu Salzburg. Laut ChatGPT hat der mit einem hl. Rupert (korrekt) und einer hl. Veronika zu tun. Bitte wie? Bei allem, was in Salzburg heilig ist, eine Veronika am Dom gehört nicht dazu - und auch nicht zu dem, was man in ohnehin knapp bemessenen 120 Minuten so erfahren möchte.
Also in diesem Punkt (derzeit noch) Obacht vor gefährlichem Halbwissen aus dem Hause OpenAI.
#journalistinnenLeben: Echte Insider sind unbezahlbar
Knapp 22 Jahre Salzburg-Erfahrung machen halt (derzeit) doch (noch) einen Unterschied.
Hier ist also eine grandiose Bucketlist für Salzburg mit echten Insider-Tipps und Highlights:
Die Linzergasse ist in den vergangenen Jahren immer weiter zur illustren Café-Meile avanciert. Direkt in der Gasse warten kleine, kuschelige Design-Cafés mit super Aussicht auf Menschen, die vorbeischlendern. Oder -hetzen. Jedenfalls: Ein echter Geheimtipp sind die knusprig angebackenen Zimtschnecken im Favorite Kamer - dort wird dazu rrröstfrischer 220-Grad-Kaffee serviert. Am oberen Ende der Gasse hat sich mit Ratio sogar australische Kaffeehauskultur niedergelassen, in der Mitte der Gasse gibt es niederländische Gemütlichkeit bei My Mom's.
Schlenker von der Linzergasse in die Wolf-Dietrich-Straße. Rechts (Tortelier) und links (Röstzimmer 15) locken weitere Cafés mit Instagram-Faktor. Dazu gesellen sich peruanische, kroatische oder italienische Küche. Concept Stores gibt's auch für adrette Souveniers und Klimbim, der sich wunderbar verschenken lässt. Oder einfach behalten.
Apropos Concept-Stores: Der place to be für diese Läden ist in Salzburg die Kaigasse. Dort warten im PurPur, im Golden Soul und vor allem im Living Store wunderbare Kleinigkeiten. Souvenier-Kitsch-freie Zone, versprochen.
Den besten Blick über die Mozartstadt gibt's von den Stadtbergen aus. Der Aufstieg auf den Mönchsberg (zB vom Kapitelplatz oder von der Müllner Seite bei der Müllner Kirche aus) ist weniger anstrengend, als der Gang auf den Kapuzinerberg (bergauf geht's von der Linzergasse, der Steingasse oder von der Nordseite in Schallmoos aus). Handys aufladen, hier bieten sich etliche Foto-Stopps (zum Knipsen UND Verschnaufen!) an.
Salzburger Bier muss nicht nach Stiegl schmecken. Ein Brauton-IPA lässt sich in der Acacemy Bar schlürfen, ein eiskaltes Hausbier gibt's in Kastner's Schenke und ein köstliches Kellerbier aus Kaltenhausen im Dubliners, dem Irish Pub in der Kaigasse.
Laue Abende verbringt man - wie die echten Salzburger:innen und die Zuagroastn (Zugereisten) auch - mit Dosenbier am Überführsteg (Google Maps kennt sich aus). Der nahegelegene Volksgarten gewinnt langsam an Besucher:innen nach dem Makeover der vergangenen Jahre - nicht nur für Slackliner ist's dort mittlerweile richtig nett.
Ach, und vergesst Mozartkugeln. Die festen Dinger mit dem Kaloriengehalt einer Hauptmahlzeit können mit den feinen Kügelchen und Pralinen aus der Confiserie Berger nicht mithalten. Pinzgauer Schokokultur in der Innenstadt. Like!
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